08 Jul Hyaluron – Anti-Aging Wirkstoff für schöne Haut
Foto: David Blackwell / Flickr
Hyaluron ist eine Substanz, die natürlicherweise im Körper vorkommt.
Ein 60 kg schwerer Mensch besitzt ca. 12 g Hyaluronsäure im Körper.
Davon sind:
- 56 % im Bindegewebe der Haut
- 27 % in Sehnen und Bändern
- 8 % in der Muskulatur
- 1 % in den Blutgefäßen
- 8 % in weiteren Geweben
Die Aufgaben von Hyaluron
Hyaluronsäure …
- … kann in sehr großen Mengen Wasser binden und sorgt so für die Anlagerung von Wassermolekülen in der Haut. Dies verleiht ihr Feuchtigkeit, Geschmeidigkeit und Volumen, wie „von innen aufgepolstert“.
- … sorgt dafür, dass die Epidermis (Oberhaut) mit Nährstoffen versorgt wird. Sie schafft den nötigen Raum, so dass Wasser, Elektrolyte, Nähr- und Abfallstoffe gleichmäßig zwischen Zellen und Blut transportiert, verteilt und durchgemischt werden können.
- … spielt eine tragende Rolle dabei, die feinen Fasern des Bindegewebes in der richtigen Anordnung zueinander zu halten. Sie ist daher beim Aufbau des Zellgerüsts unverzichtbar.
- … dient als Gleitmittel – die kollagenen und elastischen Fasern sind in Hyaluronsäure eingebettet und können sich dort locker bewegen.
- … ist in der Lage, die Entwicklungsprozesse und Bildung von Zellen und Gewebe zu steigern.
- … schützt unsere Zellen vor Schäden durch freie Radikale. Zellen mit Hyaluronsäure-Rezeptor können sich mit einem wabenförmigen Netzwerk von Hyaluronsäure-Molekülen umgeben, so dass andere Partikel, z.B. Sauerstoff-Radikale, sich der Zelle nicht mehr nähern können.
- … kann eindringenden Keime (z.B. Bakterien) und andere fremde Stoffe abwehren.
Hyaluronsäure dient nicht nur der Schönheit, sondern ist erforderlich für gesunde Haut.
Hyaluronsäure und die Hautalterung
Unsere Hautzellen verlieren mit der Zeit die Fähigkeit, Hyaluron zu produzieren. Der Anteil der Hyaluronsäure in der Haut sinkt, je älter wir werden. Der Hyaluronsäuregehalt der Epidermis (Oberhaut) lässt sich in hohem Lebensalter praktisch nicht mehr nachweisen.
Freie Radikale zerstören in der Haut vorkommende Eiweißstoffe und Fette, und auch Hyaluronsäure. Infolge der Radikalangriffe geht im Laufe der Zeit funktionstüchtiges Hyaluron verloren, und es entstehen Hyaluronsäure-Fragmente, die nicht zur Anlagerung von Wassermolekülen fähig sind.
Zudem verändert sich das Bindungsverhalten der Hyaluronsäure. Sie haftet zunehmend fester an Gewebestrukturen. Die fest gebundene Hyaluronsäure verliert ihre Fähigkeit, Wassermoleküle anzulagern.
Das Bindegewebe der Haut enthält neben der Hyaluronsäure kollagene und elastische Fasern. Die kollagenen Fasern geben der Haut Stabilität, die elastischen Fasern ermöglichen eine Dehnung. Im Alter und durch UV-Licht kommt es zu einer zunehmenden Abnahme und Strukturveränderung der Kollagenfasern.
Die Folgen all dieser Alterungsprozesse sind leider gut sichtbar und kennzeichnend für gealterte Haut: sie wird trockner, schlaffer, dünner und ist anfälliger für Mikrorisse. Feine Linien, Fältchen und Falten entstehen.
Wie kann man der Faltenentwicklung entgegenwirken?
Wirkungsvoller als jede Creme ist die Injektion von Hyaluronsäure in die Dermis (Lederhaut). So können die Hyaluronsäurespiegel in der Haut wieder angehoben werden.
Prinzipiell muss zwischen zwei Arten von Hyalurnsäure unterschieden werden:
- native, nicht quervernetzter Hyaluronsäure: wird, zusammen mit wertvollen Wirkstoffen, bei der Mesotherapie verwendet. So können die Hautflächen wieder revitalisiert und Wasser in der Haut angelagert werden. Strukturunebenheiten können sich ausgleichen und die Versorgung der Epidermis (Oberhaut) kann sich verbessern.
- quervernetzte, in sich stabilisierte Hyaluronsäure: kommt bei der Faltenunterspritzung zum Einsatz und ermöglicht einen lang anhaltenden Effekt, da der körpereigene Abbau verzögert wird. Es wird in tiefere Hautschichten gespritzt. Falten werden unterfüttert und Volumen ersetzt oder erneuert. Durch den Volumenersatz (Liquid Lifting) kann zusätzlich ein Hebeeffekt im Gesicht erreicht werden, z.B. kann der Volumenaufbau der Wangen zu einem Schwinden der Nasolabialfalte führen.
Hyaluronsäure ist unerlässlich für eine gesunde Haut!
Immunhistologische Untersuchungen zeigten, dass es im Areal des in die Haut verabreichten Hyaluronsäure-Depots zu einer Anreicherung von aktiven Fibroblasten kommt.
Hyaluron ins Bindegebe gespritzt, regt die Bindegewebsbildungszellen (Fibroblasten) zur Produktion von endogenem (im Körper produziert) Hyaluron, Kollagen und Elastin an.
Das führt zur Zunahme der Elastizität und Spannung der Haut, was auch in einer klinischen Studie dokumentiert wurde. Dadurch verlängern sich auch die Behandlungsintervalle bei regelmäßigen Behandlungen mit Fillern, die Faltentiefe nimmt über die Jahre kontinuierlich ab.
Wegen dem eingefüllten Hyaluron werden die im Alter entleerten bzw. funktionslos gewordenen Hyaluronsäure-Depots aufgefüllt. So kann die Haut Angriffen durch freie Radikale besser Widerstand leisten, wodurch weiteren altersbedingten Veränderungen vorgebeugt werden kann.
Sie haben noch Fragen? Vereinbaren Sie noch heute einen unverbindlichen Beratungstermin bei MEDICAL AESTHETIC. Wir beraten Sie gerne!
Literatur: Selbstzahlerleistungen in der Dermatologie und der ästhetischen Medizin. Kardoff, Bernd (Hrsg.). Springer, 2015. 978-3-662-43426-0
Keine Kommentare