24 Feb 6 Fakten zur „Pille“
Foto: Gnarls Monkey / Flickr
Sie gehört zu den beliebtesten hormonellen Verhütungsmitteln: die Pille. Sie ist eine sehr sichere Verhütungsmethode, doch sie kann zum Schaden unserer Gesundheit sein.
1. Die Pille unterdrückt die körpereigenen Hormone
Die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) im Gehirn ist die oberste Steuerzentrale des Hormonsystems im Körper. Sie kontrolliert und lenkt, welche (Hormon-)Drüse wie viele Hormone macht und wann dies geschieht.
Die Pille gaukelt der Hypophyse vor, dass Hormone im Überfluss vorhanden sind. Durch diese „Falschinformation“ kann es zu diversen Mangelzuständen kommen:
- Testosteronmangel: dies beeinträchtigt in der Folge z.B. den Muskelaufbau trotz Sport und kann die Libido unterdrücken. Müdigkeit, Sensibilitätsstörungen, Überempfindlichkeitsreaktionen sowie eine gesteigerte Schmerzempfindung sind dadurch ebenso möglich.
- Mangel des Hormons DHEA: dieses wird auch als „Anti-Aging-Hormon“ bezeichnet. Viele Krankheiten, auch Autoimmunerkrankungen, stehen mit einem niedrigeren DHEA-Spiegel in Zusammenhang.
- Östrogen- und Progesteronmangel kann hervorgerufen werden.
- Es kann außerdem zur Östrogendominanz kommen. Dies ist ein Ungleichgewicht im Körper, bei dem im Vergleich zum Progesteron das Östrogen vermehrt vertreten ist. Die meisten typischen Frauenbeschwerden haben ihre Ursache in einer Östrogendominanz (übrigens: auch Männer können davon betroffen sein!).
- Auch auf die Schilddrüse kann sich die Antibabypille auswirken. Sie kann bewirken, dass dem Körper eine niedrigere Menge an Schilddrüsenhormonen zur Verfügung steht.
2. Die Pille ist ein Nährstoff-Räuber
Sie plündert Mineralstoffe wie Selen, Zink und Magnesium und verringert die Blutspiegel der Vitamine Folsäure, Vitamin B2, B6, B12 und Vitamin C.
Da Folsäure für Schwangere sehr wichtig ist, sollte schon vor einer Schwangerschaft der Folsäure Spiegel im optimalen Bereich liegen.
3. Die Pille kann das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen
Ihre Einnahme kann zu einem Ungleichgewicht im Immunsystem (von TH1 zu TH2) führen, wodurch Autoimmunerkrankungen aufrecht erhalten werden können.
Sie kann eine Veränderung der normalen Scheidenflora auslösen. Dadurch kann es vermehrt zu Infektionen (z.B. durch Pilze) kommen.
4. Die Pille erhöht das Risiko für verschieden Krankheiten
Sie kann das Risiko der Bildung von Schlaganfällen und Blutgerinnseln erhöhen. Das Risiko erhöht sich bei Raucherinnen und Frauen über 35 Jahre zusätzlich. Zudem kann sie zu Knochenschwund und damit zu Osteoporose führen.
5. Die Pille und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Orale Kontrazeptiva können Laktose als inaktiver Füllstoff enthalten. Das kann für die Frauen ein Problem sein, die mit Unverträglichkeiten von Milch, Milchprodukten und Gluten zu tun haben, z.B. Hashimoto-Patientinnen.
6. Die Pille und Krebs
Sie kann das Risiko erhöhen, an Brust-, Eierstock- und Leberkrebs zu erkranken.
Am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien klärten Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen der Einnahme von synthetischen Sexualhormonen und erhöhtem Brustkrebsrisiko. (…)
Nur ein kleiner Teil der der Erkrankten hat die Veranlagung geerbt, meist ist der Tumor durch äußere Einflüsse erworben. (…)
Zu den Faktoren, die Brustkrebs begünstigen, zählt die Einnahme von synthetischen Progesteronen (Gestagenen) im Zuge einer Hormonersatztherapie oder zur hormonellen Empfängnisverhütung. (…)
Tipp und Fazit:
Wenn Sie langfristig die Pille einnehmen, sollten Sie einmal pro Jahr eine Blutanalyse durchführen lassen, um Nährstoffmängel aufzudecken und diese gezielt und kontrolliert auffüllen.
Übrigens: gibt es auch andere Methoden der Empfängnisverhütung!
Wenn Sie Fragen haben, dann vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin. Wir freuen uns auf Sie.
Quellen:
– Wentz, Izabella: Hashimoto im Griff. Endlich beschwerdefrei mit der richtigen Behandlung. 2. Aufl. Freiburg, 2015. ISBN 978-3-86731-166-3
– RANK Ligand mediates progestin-induced mammary epithelial proliferation and carcinogenesis (Gonzalez-Suarez et al.). Nature AOP, 29.09.2010, doi:10.1038/nature09495.
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