ADHS und Vitamin D

ADHS und Vitamin D

Bild: shixart1985 / Flickr / CC BY-SA 2.0

Kinder mit ADHS zeigen 3 Kernsymptome:

  • Aufmerksamkeitsstörungen (Konzentrationsprobleme),
  • Hyperaktivität (Unruhe, „Zappelphilipp“)
  • und Impulsivität.

Typisch sind auch Nebensymptome wie Desorganisation, verminderte Belastbarkeit bei Stress, Stimmungsschwankungen. Die Gründe für das ADHS-Syndrom sind komplex und reichen von der Genetik zu Störungen im Neurotransmitterhaushalt (z.B. bei Dopamin, Serotonin, Noradrenalin) etc. Es wird angenommen, dass bei betroffenen Kinder z.B. Dopamin im Gehirn schneller abgebaut wird.

Die wenigsten wissen, dass die Ernährung einen direkten Einfluss auf das Gehirn und damit auch auf das Verhalten und den Gemütszustand hat. Neueren Studien zufolge tragen scheinbar auch eine Unterversorgung mit Vitamin D und den Gehirnfettsäuren aus maritimen Quellen (Omega 3 Fettsäuren), Eisen, Zink, Magnesium und einigen B-Vitaminen stark zur Entstehung und Ausprägung von ADHS und ADS bei. Wir haben hier und hier bereits darüber berichtet.

Viele Kinder, die „nur“ an einer mangelhaften Ernährung leiden, und damit Mikronährstoff und Vitamin-Mängel haben, werden als Verhaltensauffällig eingestuft, bekommen – oft vorschnell-  die Diagnose ADS oder ADHS. Sie werden nicht selten mit Medikamenten ruhig gestellt. Dabei können heutzutage mittels modernster Laboranalytik Lücken in der Versorgung mit Mikronährstoffen sehr zuverlässig ermittelt werden.

 

Wie unterstützt Vitamin D bei ADHS?

Ist Vitamin D in seine hormonaktive Form (1,25(OH)2D) umgewandelt, bindet es an Vitamin D-Rezeptoren und beeinflusst, in welchen Mengen Dopamin gebildet und umgesetzt wird.
Die hormonaktive Form von Vitamin:

  • steigert die der Schlüsselenzyme, die für die Bildung von Dopamin und Serotonin zuständig sind
  • steuert die Gene, die für die Bildung von Dopamin zuständig sind
  • sorgt für das Überleben von Nervenzellen, die von Dopamin abhängig sind
  • reguliert wichtige Gene, die den Dopaminhaushalt steuern
  • verbessert die Aufnahme und Verwertung von dem Mineral Eisen.

Das heißt, zu wenig Vitamin D begünstigt Störungen im Haushalt von Dopamin.

 

Studien zu ADHS und Vitamin D

– 2013 wurde zum ersten Mal ein Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin D-Spiegel bei Kindern und dem Auftreten von ADHS dokumentiert.

  • Gute Vitamin D Versorgung = geringeres Auftreten von ADHS
  • schlechte Vitamin-D-Versorung = häufigeres Auftreten von ADHS

– In der Türkei gelang der Nachweis, dass Kinder mit ADHS deutlich niedrigere Vitamin-D-Spiegel hatten (25(OH)D) als die gesunde Kontrollgruppe.

– Studien aus Spanien und Australien belegten, dass es einen klaren Zusammenhang gibt zwischen dem Vitamin-D-Status (25(OH)D) der Mutter währen der Schwangerschaft und dem Risiko, dass das Kind später an ADHS erkrankt.

– Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass mehr als 90 % der Mädchen und 80 % der Jungen im Alter von 14 – 18 Jahren über die Ernährung nicht auf die Menge an Vitamin D kommen, die vom Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) empfohlen wird.

– Eine aktuelle europäische Studie an 1006 europäischen Jugendlichen von 12,5 – 17,5 Jahren kam zu folgendem Ergebnis (bei den Erwachsenen sieht es übrigens ähnlich aus):

  • 19 % weisen einen ausreichenden Vitamin-D Status auf
  • 39 % der Jugendlichen haben einen mangelhaften Vitamin-D-Status
  • 27 % leiden unter einem Vitamin-D-Mangel
  • 15 % leiden unter einem schweren Vitamin-D-Mangel

Fazit: gut 80 % aller Kinder und Jugendlichen (und Erwachsenen) sind nur mangelhaft, schlecht bis sehr schlecht mit diesem so wichtigen Vitamin D versorgt!!!

 

Vitamin D für die Gesundheit

Menschen benötigen in jedem Alter ausreichend Vitamin D.

Bei Kindern und Jugendlichen sollte auf eine gute Versorgung mit Vitamin D geachtet werden, damit sich deren Immunsystem, der Stoffwechsel und das Nervensystem gesund entwickeln kann.
Eine ausreichende Versorgung über die Nahrung ist nicht möglich. Nur während der Sommermonate, und auch nur in einem bestimmten Zeitfenster pro Tag, kann Vitamin D mithilfe des Sonnenlichts gebildet werden.

Faustregel: Steht die Sonne so niedrig (flacher als 45 Grad) am Himmel, dass der Schatten Ihres Körpers länger ist als Ihr Körper, kann in der Regel keine Vitamin-D-Produktion in Ihrer Haut mehr erfolgen.

Daher sollten Kinder und Jugendliche mit einem Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D versorgt werden.

Nutzen Sie die Möglichkeit der individuellen Labordiagnostik, ohne die eine sinnvolle Ergänzung nicht möglich ist. Auf diese Art lässt sich der persönliche Bedarf ermitteln und damit ein an ihr Kind angepassten Rezepturvorschlag. Machen Sie den Nährstoffcheck!

 

Quellen:
– Gröber, Uwe: Gesund mit Vitamin D. Wie das Sonnenhormon hilft und schützt. Südwest Verlag, 2017. ISBN 978-3-517-09515-8

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