04 Jul Arthrose behandeln mit Eigenblut
Bild: Esther Max / Flickr / CC BY-SA 2.0
Bei jedem Schritt zwickt es im Knie. Die Hüfte meldet sich auch immer öfter mit Schmerzen. Die Hände wollen auch nicht mehr so richtig. Dies alles sind Symptome einer Volkskrankheit: Arthrose, besser bekannt als Gelenkverschleiß. Arthrose ist die Gelenkkrankheit, die am häufigsten auftritt. In Deutschland sind laut der Deutschen Arthrose-Hilfe rund fünf Millionen Menschen davon betroffen. Mit dem Begriff Arthrose wird der Zustand eines Gelenks beschrieben, nachdem dessen Knorpelschicht zerstört wurde. Er beschreibt auch die Knochenveränderungen, die damit einhergehen. Für den Patienten hat diese Erkrankung weitreichende Konsequenzen, denn er wird in seiner Bewegung stark eingeschränkt. Bei dieser Erkrankung entzünden sich die Gelenke, daraufhin schwellen sie auch an. Selbstverständlich schmerzen die Gelenke dann sehr. Hände, Knie und Hüften sind besonders häufig von dieser Erkrankung betroffen. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht auch jedes andere Gelenk des menschlichen Körpers treffen kann.
Arthrose behandeln mit Eigenbluttherapie
Trifft die Diagnose Arthrose übergewichtige Patienten, raten Ärzte zunächst dringend dazu, Gewicht zu reduzieren. Hilfreich können neben Medikamenten auch leichte Bewegung wie Radfahren und die Physiotherapie sein. Auch eine Operation kann in Frage kommen. Viele der verordneten Methoden sind bereits seit vielen Jahren bekannt, und werden für die Behandlung von Arthrose eingesetzt. Es gibt aber auch eine recht neue Methode, die allerdings nicht ganz unumstritten ist: Die Eigenbluttherapie. Gerade Sportärzte und Orthopäden sehen ein großes Potential in dieser Behandlung. Diese Methode wird auch als ACP bezeichnet, die Abkürzung steht für „autologes conditioniertes Plasma“. ACP (PRP / Plasmatherapie) ist eine Form der Eigenbluttherapie.
Die Behandlung – so läuft sie ab
Für die Eigenbluttherapie ist es notwendig, dass dem Patienten zunächst einmal etwas Blut abgenommen wird. Diese Blutabnahme erfolgt aus der Armvene. Direkt nach der Blutabnahme erfolgt die Aufbereitung des Bluts in der Zentrifuge. Dadurch sollen die Blutplättchen, auch bekannt als Thrombozyten, aktiviert werden. Diese setzen, sobald sie in Kontakt mit Haut-, Gefäß- oder Bindegewebszellen treten, unterschiedliche Wachstumsfaktoren frei. Nach der Aufbereitung in der Zentrifuge bleiben im Röhrchen wird diese konzentrierte Menge zur Behandlung verwendet. Die Injektionen erfolgt immer direkt an der betroffene Stelle, beispielsweise das Knie oder die Hüfte. Im Gelenk sollen die Wachstumsfaktoren der Thrombozyten eine entzündungshemmende Wirkung entfalten. Gleichzeitig sollen die Stabilisation und die Regeneration der Knorpelstrukturen, die noch vorhanden sind, gefördert werden. Viel Zeit muss der Patient für diese Behandlung nicht mitbringen, die komplette Behandlung ist nach ca. 30 Minuten vorbei. Allerdings ist es nicht mit einer Behandlung getan. Den meisten Patienten wird geraten, diese Behandlung fünf Mal durchführen zu lassen. Der Abstand zwischen den Behandlungen sollte eine Woche betragen. Auch weitere Auffrisch-Termine sind später sinnvoll. Da bei dieser Behandlung ein Bestandteil des Blutes gespritzt wird, sind Nebenwirkungen als unwahrscheinlich einzustufen.
Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen
Wer seine Arthrose behandeln lassen möchte durch die Eigenblut Therapie, wird von seiner Krankenkasse meistens keine Unterstützung bekommen. Dies gilt zumindest dann, wenn der Patient bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert ist. Für diese Kassen gehört die Eigenblut Therapie in den Bereich der Alternativmedizin. Demnach ist sie kein anerkanntes Verfahren in der wissenschaftlichen Medizin, und wird nicht von den Kassen bezahlt. Private Krankenkassen stehen dieser Behandlung schon etwas positiver gegenüber, so dass einige die Kosten übernehmen.
Einsatzmöglichkeiten der Eigenbluttherapie
Die Eigenblut Therapie findet unter Sportmedizinern großen Anklang, auch Orthopäden unterstützen diese Methode. Das liegt unter anderem daran, dass sie gute Erfolge mit dieser Methode erzielen konnten. Gerade im Profisport ist es wichtig, dass Sportler schnell wieder einsatzfähig sind. Ein Grund, warum diese Therapie im Profisport schon sehr lange eingesetzt wird. Generell wird davon ausgegangen, dass die Eigenblut Therapie für die Behandlung von Arthrose in jedem Stadium der Erkrankung eingesetzt werden kann. Im Sportbereich findet die Therapie auch oft Anwendung im Bereich von Sehnen- und Muskelverletzungen.
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