27 Aug Gesunder Darm (4): Sodbrennen, Blähungen und Antibiotika beim Säugling
Bild: GSPinto / Flickr / CC BY-SA 2.0
Typische Probleme in den ersten Wochen und Monaten des Säuglings sind Blähungen und Sodbrennen. Auch das Thema Antibiotika kann aufkommen.
Sodbrennen bei Säuglingen
Manchmal ist bei Säuglingen die Klappe zwischen Speiseröhre und Magen noch nicht völlig funktionsfähig, wenn Sie geboren werden. Das kann zu einem Säurereflux vom Magen in die Speiseröhre führen. Nach den Mahlzeiten kann es dann zu Sodbrennen und Aufstoßen kommen.
Die einfachste und natürlichste Lösung ist, das Baby oft und mit kleinen Mengen füttern, und es dann mindestens eine Stunde lang in aufrechter Position zu halten.
Leider wird vielen Eltern einfach ein Rezept für Magensäureblocker für das Baby verschrieben. Wenn man bedenkt, dass bei Säuglingen die kostbare Darmflora erst entsteht, sollte jeder für sich überlegen, ob das eine gute Idee ist. Im Beipackzettel des Medikaments „Antra MUPS®“, welches den Wirkstoff Omeprazol enthält, steht folgender Hinweis:
„Kinder:
Einige Kinder mit chronischen Erkrankungen benötigen möglicherweise eine Langzeitbehandlung, obwohl es nicht empfohlen wird. Geben Sie dieses Arzneimittel nicht an Kinder im Alter von unter 1 Jahr oder < 10 kg.“
Die Erfahrung der Internistin und Erfolgsautorin Dr. Robynne Chutkan zeigt, dass diese Kinder später öfter als andere an Infektionen der oberen Atemwege leiden. Zusätzlich bekommen diese Babys zu den säurehemmenden Mitteln Antibiotika, und lebenslange Probleme sind vorprogammiert. Dr. Chutkan findet, dass einige Eltern und Ärzte schlecht informiert sind über das ineinandergreifende Zusammenspiel von Medikament, Mikroben und unserer Gesundheit.
„Aus diesem Grund sollten Sie jede pharmazeutische Maßnahme, die Ihnen oder einem nahen Angehörigen empfohlen wird, aufmerksam prüfen und hinterfragen und nicht davon ausgehen, dass Sie hinterher gesünder sind.“ Dr. Robynne Chutkan
Eine Antibiotikatherapie während der Einnahme eines PPIs schädigt das Mikrobiom zusätzlich und erhöht das Risiko, an Dysbiose zu erkranken, enorm!
Blähungen bei Säuglingen
Leidet das Baby an Blähungen, kann eine Stuhlanalyse durchgeführt werden. Das Ergebnis dient als Grundlage einer individuellen ätherischen externen Ölanwendung. Die Stuhlanalyse zeigt auf, welche Bakterienstämme zu viel oder wenig angesiedelt sind, vor allem welche davon die Blähungen auslösen. Auch Entzündungen können aufgedeckt werden, falls solche vorliegen.
Bestimmte Apotheken haben sich auf Pflanzenheilkunde spezialisiert und können anhand des Befundes ein krampflösendes, antibakerielles und/oder entspannendes Öl herstellen, welches genau auf das Baby zugeschnitten ist. Das Öl wird dann 2x täglich auf den Bauch aufgetragen und einmassiert. Bestandteile solcher ätherischen Ölmischungen können Sternanis, Rosengeranie etc. sein.
Antibiotika für Säuglinge und Kleinkinder
Bei Babys die bereits kurz nach der Geburt Antibiotika bekommen, erhöht sich das Risiko für späteres Übergewicht, Allergien, Asthma und Autoimmunerkrankungen um 84%.
Antiobiotika kombiniert mit PPIs erhöhen das Risiko (siehe oben).
Dr. Kirkamm vom Labor Ganzimmun hat in seinem Videovortrag wichtiges zu Antibiotika im Säuglings- und Kleinkindalter zusammengefasst.
Alle Artikel aus der Gesunder Darm-Artikelserie:
Teil 1: Schon in der Schwangerschaft den Grundstein legen
Teil 2: Natürliche Geburt vs. Kaiserschnitt
Teil 3: Stillen oder Flasche geben?
Teil 4: Sodbrennen, Blähungen und Antibiotika bei Babys
Teil 5: Dos and Don’ts bei Kleinkindern
Teil 6: Darmsanierung Kinder und Erwachsene
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Quellen:
– Chutkan, Robynne: Das Mikrobiom – Heilung für den Darm : der revolutionäre Weg zu neuer Gesundheit von Innen heraus. Kandern: Unimedica, 2017. ISBN 978-3-946566-22-9
– Mayer, Emeran: Das zweite Gehirn : wie der Darm unsere Stimmung, unsere Entscheidungen und unser Wohlbefinden beeinflusst. München: Riva, 2016. ISBN 978-3-7423-0017-1
– Gröber, Uwe: Arzneimittel und Mikronährstoffe : medikationsorientierte Supplementierung. Stuttgart, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2018. 4., aktualisierte und erweiterte Aufl. ISBN 978-3-8047-3719-8
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