Gesunder Darm (6): Darmsanierung Kinder und Erwachsene

Gesunder Darm (6): Darmsanierung Kinder und Erwachsene

Bild: freestocks.org / flickr / CC0 1.0

Ab dem 3. Lebensjahr ist das Mikrobiom fast komplett entwickelt und dem der Erwachsenen fast identisch.

 

Veränderungen im Mikrobiom

Es gibt Ereignisse im Leben, die mit extremen Veränderungen im Mikrobiom einhergehen, z.B. Pubertät, Einsetzen der Menstruation, Schwangerschaft und Menopause.

Offenkundig wird diese Veränderung der Bakterienbesiedlung beispielsweise in der Pubertät.

  • Eine Akne die durch erhöhte Fettproduktion der Talgdrüsen entsteht.
  • Auch strengerer Körpergeruch in den Achselhöhlen und Leistengegend entsteht.

Beides sind das Resultat einer sich veränderten Bakterienbesiedlung. Von nun an sind andere Bakterienarten verstärkt oder vermindert an diesen Körperstellen anzutreffen.

 

Mikrobiom Erwachsene

Sind wir dann erwachsen, haben unsere Ernährung und Gefühle einschneidende Auswirkungen. Und zwar auf die chemischen Gespräche zwischen unseren Darmmikroben und anderen Schlüsselakteuren im Darm, einschließlich der Immunzellen, hormon- und serotoninhaltigen Zellen und der sensorischen Nervenenden (sie verarbeiten Sinnensempfindungen wie das Sehen, Hören, Geschmacks- und Geruchssinn, Gleichgewicht).

Diese gemeinsam schicken Signale zurück ans Gehirn. Sie beeinflussen unseren Appetit, unsere Stressanfälligkeit und die „Bauchgefühl-Entscheidungen“. Unsere Emotionen und die damit einhergehenden Darmreaktionen wirken sich nachhaltig auf den komplexen Dialog im Darm aus, der seinerseits großen Einfluss darauf hat, welche Botschaften der Darm zurück ans Gehirn schickt.

Gibt es bei diesem Dialog eine Veränderung, zeigen sich die Folgen wahrscheinlich erst später im Leben, wenn die Vielfalt und Resilienz der Darmmikrobiota nachlassen. Die Folge kann eine größere Anfälligkeit für neurodegenerative Erkrankungen sein (Alzheimer, Parkinson). Eine Vorsorge hierfür ist, achtsam mit unserer Darm-Mikrobiom-Gehirn-Achse umzugehen, lange bevor Gehirnschäden schwere Symptome hervorrufen.

 

Mikrobiom Senioren

Die Vielfältigkeit der Bakterien verliert sich bei Senioren. Veränderungen innerhalb verschiedener Bakterienarten gibt es weiterhin, das Mikrobiom wird aber stabiler und regeneriert sich auch nach Krankheiten wieder in Richtung vorher aufgebauter Ausgangsbasis zurück.

 

„Der gesunde Darm ist die Wurzel aller Gesundheit“ sagte bereits Hippokrates, der berühmteste Arzt der Antike. Wie recht er damit hatte zeigen die neuesten wissenschaftlichen Studien Tag für Tag mehr.

 

Alle Artikel aus der Gesunder Darm-Artikelserie:
Teil 1: Schon in der Schwangerschaft den Grundstein legen
Teil 2: Natürliche Geburt vs. Kaiserschnitt
Teil 3: Stillen oder Flasche geben?
Teil 4: Sodbrennen, Blähungen und Antibiotika bei Babys
Teil 5: Dos and Don’ts bei Kleinkindern
Teil 6: Darmsanierung Kinder und Erwachsene

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Quellen:
– Chutkan, Robynne: Das Mikrobiom – Heilung für den Darm : der revolutionäre Weg zu neuer Gesundheit von Innen heraus. Kandern: Unimedica, 2017. ISBN 978-3-946566-22-9
– Mayer, Emeran: Das zweite Gehirn : wie der Darm unsere Stimmung, unsere Entscheidungen und unser Wohlbefinden beeinflusst. München: Riva, 2016. ISBN 978-3-7423-0017-1
– Gröber, Uwe: Arzneimittel und Mikronährstoffe : medikationsorientierte Supplementierung. Stuttgart, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 4., aktualisierte und erweiterte Aufl. 2018. ISBN 978-3-8047-3719-8

 

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