03 Nov Hashimoto Thyreoiditis – was nun?
Foto: Servier Medical Art / Flickr
Erhält eine Patientin oder ein Patient die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis, bekommen sie oder er häufig folgenden Informationen zu hören:
1. Diese spezielle Form der Entzündung Ihrer Schilddrüse ist unheilbar.
2. Diese Entzündung führt irgendwann zur kompletten Auflösung der Schilddrüse und damit automatisch in eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).
3. Außer der Verordnung von Schilddrüsenhormonen und der Überwachung des TSH gibt es keine sinnvolle medizinische Behandlung.
Die häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse sind die Hashimoto Thyreoiditis, um die es in diesem Beitrag geht, und Morbus Basedow (bei Interesse kann Morbus Basedow ein gesonderte Artikel gewidmet werden). Beides sind Autoimmunerkrankungen und werden wegen ihrer Entzündungserscheinungen als „Thyreoiditis“ bezeichnet.
Übrigens: insbesondere das Vorkommen von Hashimoto hat in den letzten Jahren stark zugenommen.
Ist Hashimoto eine Schilddrüsenunterfunktion?
Nein, die Schilddrüsenunterfunktion ist in diesem Fall „nur“ ein Symptom, ein Hinweis auf die Krankheit.
Zum Vergleich: Fieber kann ein Symptom einer Grippe sein, aber nicht jeder, der Fieber hat, muss zwingend eine Grippe haben.
Was es noch für Symptome für eine Schilddrüsenunterfunktion gibt und welche wichtigen Laboruntersuchungen generell bei Hinweisen auf eine Schilddrüsenerkrankung gemacht werden sollten, können Sie hier nachlesen.
Was bedeutet „Autoimmunerkrankung“?
Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, eine Erkrankung des Immunsystems. Das heißt, das Immunsystem eines Menschen hält fälschlicherweise seine normale Körperabläufe und -funktionen für fremde Eindringlinge und greift sich selbst an. In diesem Fall das eigene Schilddrüsengewebe.
Was leistet die Schulmedizin?
Die Schulmedizin legt ihren Hauptfokus auf das Beseitigen der Symptome. Als lebenslange Therapie werden Schilddrüsenhormone verabreicht, um wieder normale Schilddrüsenwerte herzustellen. Und das, obwohl Studien belegen, dass es eine Spontanheilungsquote von 20% gibt.
Manchmal werden auch Steroide (z.B. Cortison) eingesetzt, um das Autoimmungeschehen zu unterdrücken.
Was leistet die Naturheilkunde?
Die Naturheilkunde betrachtet die Schilddrüse hinsichtlich ihrer Erkrankungen eher als ein „betroffenes“ Organ. Die Krankheit entwickelt sich oft über viele Jahre, und es müssen verschiedene Faktoren zusammen kommen, damit sie zum Ausbruch kommt.
Die Naturheilkunde legt das Hauptgewicht in die Behandlung der verschiedenen Ursachen, die in der Summe zu der Erkrankung geführt haben. Meist gibt es mehrere Auslöser, die in einer Autoimmunerkrankung münden. Daher der Begriff „ganzheitliche Therapie“.
Welche möglichen Auslöser gibt es?
Mögliche Auslöser können sein:
- Psychische Auslöser (Schilddrüse als Spiegel der Emotionen)
- hormonelle Umstellung (Pubertät, Wechseljahre, Schwangerschaft, lange Einnahme der Antibabypille)
- Giftstoffe (= Toxine), z.B. Schimmelpilze, Candida
- Dauerstress, Burnout
- Darmstörungen
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Nährstoff- und Vitaminmängel (z.B. Selen, Eisen, Zink, Jod)
- chronische Infektionen, Entzündungen
- Störungen der Gallenfunktion
- Einnahme von Cholesterinsenker
Wie kann eine ganzheitliche, naturheilkundliche Behandlung der Hashimoto Thyreoiditis aussehen?
Wenn Sie als Schilddrüsenkranke oder Schilddrüsenkranker an Ihrer Gesundung arbeiten, ist eine Heilung durchaus möglich.
Halten Sie sich vor Augen, dass die Krankheit über eine längere Zeit entstanden ist, und daher auch nicht über Nacht verschwinden kann. Das ist dringend angebracht, damit keine negativen Gefühle oder gar Hoffnungslosigkeit aufkommen, was sich sehr schädlich auf Darm und Nebennieren auswirken kann. Beide Organe begünstigen am stärksten einen Autoimmunprozess!
Es ist wichtig, die ganz persönlichen Ursachen der Hashimoto Thyreoiditis zu finden und nach Möglichkeit zu beseitigen.
„Wenn man auf einem Reißnagel sitzt, geht es nicht darum, die Schmerzen zu behandeln, sondern darum, den Reißnagel zu finden und zu entfernen.“ (Dr. med. Sidney Baker)
Um sichere Ergebnisse z.B. über Ihre Allergieerkrankungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Mangelzustände an Vitaminen und Mineralstoffen zu gewinnen, bietet sich die moderne Labordiagnostik an. Sie liefert objektive Daten, auf deren Grundlage Ihnen eine passgenaue und individuelle Therapie angeboten werden kann. Eine Zufuhr von Vitaminen und Mineralien macht nur Sinn und ist v.a. auch sicher, wenn per Blutanalytik Mangelzustände nachgewiesen wurden und diese dann gezielt ausgeglichen werden – unter Laborkontrolle! Die Mineralien sollten übrigens im Vollblut ermittelt werden.
Durch eine Stuhlanalyse lassen sich Aussagen über die Darmflora machen, über eventuelle Darmentzündungen oder Aufnahmestörungen.
Das Immunsystem sollte reguliert, die Entgiftungsfähigkeit des Körper wieder ins Gleichgewicht gebracht und unterstützt werden.
Auch eine Ernährungsumstellung sowie Entspannungs- und Bewegungstraining können zur Therapie gehören.
Zur Unterstützung der Schilddrüse kann es hilfreich sein, verschiedene sanfte Arzneien einzusetzen.
Fazit: Ursachensuche lohnt sich!
Sie sehen: es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten, und jede Therapie ist so einzigartig wie die betroffene Patientin bzw. der Patient. Wenn beide Seiten, Patienten und Behandler/In, motiviert zusammenarbeiten, kann so manches bewegt werden und machmal Unmögliches möglich werden.
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Literatur:
– Rieger, Berndt: Hashimoto und Basedow. Schilddrüsenerkrankungen ganzheitlich behandeln und heilen. 2. Aufl. München, 2012. ISBN 978-3-7766-2687-2
– Rieger, Berndt: Hashimoto Healing: die ganzheitliche Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis. 4. Aufl. Bamberg, 2014. ISBN 978-1492179740
– Ursinius, Lothar: Mein Blut sagt mir… Labor ganzheitlich. Darmstadt, 2015. ISBN 978-3-8434-1141-7
– Wentz, Izabella: Hashimoto im Griff. Endlich beschwerdefrei mit der richtigen Behandlung. 2. Aufl. Freiburg, 2015. ISBN 978-3-86731-166-3
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