Jodsättigungstest – Infos zur neuen Testmethode

Jodsättigungstest – Infos zur neuen Testmethode

Foto: Science Activism / Flickr / CC Lizenz

Haben Sie schon vom Jodsättigungstest gehört? Das ist eine Untersuchung, die erst seit kurzem in Deutschland durchführbar und leider noch nicht besonders bekannt ist. Der Jodsättigungstest gibt Auskunft über die Jodversorgung des ganzen Körpers.

Wir haben die wichtigsten Infos dazu für Sie zusammen gefasst.

 

Jod – wichtig im ganzen Körper!

Experten vermuten, wenn man Jod per Nahrung oder als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt, benötigt die Schilddrüse nur ca. 20 – 30 % davon . Den Rest von ca. 70 – 80 % teilen sich die anderen Körperorgane.

Jod befindet sich in erstaunlichen Mengen in

  • Brustdrüsen,
  • Eierstöcken,
  • Prostata,
  • Haut,
  • Bindegewebe,
  • Leber,
  • Muskeln,
  • Knochen
  • und im Gehirn.

Jodmangel kann folglich nicht nur zu Problemen mit der Schilddrüse führen. Speziell der Zusammenhang zwischen Jodmangel und Brustkrebs ist durch zahlreiche Studien gut belegt.

Das erklärt, warum es Sinn macht, den persönlichen Jod-Wert bestimmen zu lassen.

Haben Sie schon einmal Ihren Jod-Wert bestimmen lassen? Wenn ja, wie lange ist das her und wie wurde es gemacht?

Bevor Sie anfangen, Jod (oder Eisen, Selen, etc.) als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, sollten Sie immer den momentanen Status testen lassen. Damit vermeidet man Überdosierung, aber auch Unterdosierungen.

 

Wie untersucht man den Jod-Wert?

Es gibt 3 Möglichkeiten, die Jod-Versorgung zu untersuchen:

1. Jod im Urin bzw. Harn

Bis vor kurzem war dies die Methode, die als Beste und Aussagekräftigste galt. Der Urin wird als 24-Stunden-Urin oder als zweiter Morgenurin gesammelt, 10 ml davon werden ins Labor geschickt. Die Aussagekraft dieser Ergebnisse orientiert sich nur am Bedarf der Schilddrüse, der restliche Körper wird ignoriert.

 

2. Jod im Blut (Serum)

Diese Untersuchung wird vor allem durchgeführt, wenn eine Jod-Vergiftung vermutet wird. Viel mehr kann man aus dem Test nicht erschließen.

 

3. Jodsättigungstest (Iodine Loading Test nach Dr. Brownstein und Dr. Abraham)

Die beiden Ärzte Dr. Brownstein und Dr. Abraham haben diesen Test vor ca. 10 Jahren entwickelt, um die Jodversorgung des ganzen Körpers, aller Körperzellen, und nicht nur der Schilddrüse, bestimmen zu können.

Hier geht man davon aus, dass ein Erwachsener ca. 50 mg Jod im Körper gespeichert hat. Man gibt diese Menge in Form von Tabletten und sammelt ab der Einnahme den Urin 24 Stunden lang. Aus der gesammelten Urinmenge entnimmt man eine Probe von 10 Milliliter, und schickt sie zur Analyse ins Labor.

Ist der Körper mit Jod gesättigt, werden ca. 90 % der eingenommen Jod-Menge ausgeschieden. Die restlichen 10 % verliert man durch Aufnahme am Darm.
Wenn weniger ausgeschieden wird, hat der Körper den Rest spontan einbehalten. Das deutet auf einen Jodmangel hin.

 

Kann jeder den Jodsättigungstest machen?

Der Test darf nicht in Eigenregie durchgeführt werden, denn er ist nicht geeignet:

  • wenn eine bekannte Jodüberempfindlichkeit vorliegt
  • bei unbehandelter Schilddrüsenüberfunktion und Morbus Basedow
  • in Schwangerschaft und Stillzeit
  • Schilddrüsenautonomien („heiße Knoten“)
  • bei Personen unter 50 kg Körpergewicht
  • wenn Nierenfunktionsstörungenvorliegen
  • der Krankheit Dermatitis herpetiformis Duhring
  • bei Myotonia congenita
  • bei Iododerma tuberosum
  • wenn ein Eisen- oder Selenmangel vorliegt

Zuerst die notwendigen Laboruntersuchungen per Blutanalyse (z.B. Nieren- und Schilddrüsenfunktion etc.), dann kann der Jodsättigungstest durchgeführt werden.

 

Wie äußert sich Jodmangel?

In dem Buch „Better Body, Better Brain“ von Anja Leitz wird die Autorin Kyra Hoffmann zu den Folgen eines Jodmangels interviewt. Frau Hoffmann hat zusammen mit Sascha Kaufmann das Buch „Jod – Schlüssel zur Gesundheit“ veröffentlicht.

Den Erfahrungen der beiden Autoren (Frau Hoffmann und Herr Kaufmann) nach ist die Top Ten der Erkrankungen, die aus Jodmangel resultieren, wie folgt:

Die Top Ten der Erkrankungen des Jodmangels:

1. Schilddrüsenunterfunktion
2. Schilddrüsenvergrößerung (Kropf) sowie Knotenbildung
3. Fibrozystische Mastopathie (sehr häufige, gutartige Brusterkrankung)
4. Brustkrebs
5. Eierstockzysten
6. ADHS / ADS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
7. Fruchtbarkeitsstörungen
8. Gedeihstörungen in der Kindheit
9. Prostataerkrankungen
10. Chronische Erschöpfung und Müdigkeit

„Die gesundheitlichen Vorteile einer optimalen Jodversorgung liegen auf der Hand: ein besserer Schutz vor bzw. die Vermeidung der eben genannten Erkrankungen (siehe Top Ten des Jodmangels). Besonders im Bereich der gut- und bösartigen Brusterkrankungen sind die Wirkungen des Jods seit über 40 Jahren bekannt und wissenschaftlich gut belegt. Brustkrebs ist nach wie vor die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, vereinzelt sind auch Männer betroffen. Jedes Jahr kommen über 70000 Neuerkrankungen hinzu. Die gynäkologische Onkologie hat den Frauen jedoch kaum etwas zur eigenverantwortlichen Prävention anzubieten. Dabei trägt eine gute Jodversorgung einiges dazu bei, gesund zu bleiben.“ (Kyra Hoffmann)

Quellen:
– Hoffmann, Kyra und Kauffmann, Sascha: Jod – Schlüssel zur Gesundheit: Wiederentdeckung eines vergessenen Heilmittels ; neue Power für Ihre Körperzellen ; auch bei Hashimoto-Thyreoiditis! Systemed Verlag, 2016. ISBN 978-3-95814-017-2
– Leitz, Anja: Better Body, Better Brain. Das Handbuch zur Selbstoptimierung von Körper und Geist. Riva Verlag, 2016. ISBN 978-3-86883-798-8

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2 Kommentare
  • Ulrich
    Geschrieben um 10:48h, 15 Juli Antworten

    Im Prinzip ganz große Klasse, nur wo macht man den „JOD-Sättigungstest“? Die Sprechstundenhilfen beim Hausarzt und das sind nicht gerade wenige Damen dort, wissen überhaupt nichts davon das man Jod im Urin überprüfen lassen kann..

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