09 Mai Schnell entgiften – geht das so einfach?
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Über die Haut, den Magen-Darm-Trakt und die Lungen gelangen viele Fremdstoffe in unseren Körper. Das sind z.B. Aluminium aus Gemüse, Obst und Atemluft, Benzol durch Benzindämpfe, Dioxine und Furane aus Verbrennung von Kunststoffen, Formaldehyd usw. Die Gifte, die von Aussen in den Körper gelangen, sind meist fettlöslich (und damit wasserunlöslich). Auch direkt im Körper entstehen durch den Stoffwechsel Gifte.
Alles steht und fällt mit der Fähigkeit des Einzelnen, Gifte so schnell wie möglich aus dem Organismus auszuscheiden, bevor sie einen Schaden anrichten können. Was das genau bedeutet, erklärt der 5. und letzte Teil der Detox-Artikelserie (siehe unten).
Grundlagen der Entgiftung
Erst durch verschiedene chemische Prozesse ist unser Körper in der Lage, etwas auszuscheiden, das im Körper nicht verbleiben soll. Die „fett-liebenden“ Stoffe können den Körper nicht einfach so verlassen. Sie müssen wasserlöslich werden.
Die Meisten dieser Entgiftungsprozesse laufen innerhalb der Körperzellen ab. Und zwar v.a. in den Zellen der Leber, doch auch in Haut, Lunge, Magen / Darm, Niere, Gehirn und Nasenschleimhaut. Und um wirklich „richtig“ Entgiften zu können, müssen alle Schritte (Phase I und II) gut funktionieren und zusammenarbeiten. Nur dann werden die Gifte aus ihren Bindungen in den Speichergeweben gelöst und kommen in den Blutkreislauf (Phase III).
Gute Entgifter und schlechte Entgifter?
Die Entgiftung erfolgt in 3 Schritten.
Phase I: die Fettlöslichkeit der Fremdstoffe wird verringert, die Wasserlöslichkeit steigt, ist aber noch zu gering, um die zum Teil hochgiftigen Produkte zu entsorgen, die in dieser Phase I entstanden sind.
Phase II: die hochgiftigen „Zwischenprodukte“ werden mit stark wasserlöslichen Stoffen verbunden und stehen jetzt für die endgültige Entsorgung bereit.
Phase III: die Produkte, die in Phase I und II entstanden sind, werden aus den Zellen transportiert und durch die Ausscheidungsorgane entsorgt.
Wenn Ihr Körper in der Phase I langsam entgiftet, dann kommt die Entgiftung der Ausgangsprodukte ins Stocken. Die Phase I darf aber auch nicht zu schnell ablaufen, damit sich die hochgiftigen Zwischenprodukte nicht anreichern können.
Die Phase II sollte schnell ablaufen, denn ist sie zu langsam, kann es zu einer gefährlichen Anreicherung hochaggressiver oder giftiger Substanzen kommen.
Wie diese Prozesse ineinander greifen und sich daraus der Grad der Vergiftung eines Menschen ergibt, stellt die Grafik dar:
Entgiften ist gar nicht so einfach und selbstverständlich. Jeder Mensch hat seine ganz persönliche Fähigkeit zu entgiften.
Diese ist zum Beispiel abhängig von unseren Genen. Des weiteren muss Ihr Körper über die Substanzen verfügen, die er zum Entgiften benötigt. Das sind Mineralien, Vitamine, Aminosäuren und sekundäre Pflazenstoffe.
Manchmal sind verschiedene Schritte defekt, oder sie laufen zu langsam oder schnell ab. Menschen, die „gut“ entgiften, vertragen dementsprechend viel, bevor es zu ersten Krankheitssymptomen kommt.
Eine Anlagerung von Giften kann den Stoffwechsel und die Regulationsfähigkeit unseres Körpers stören. Ist der Stoffwechsel gestört, sind Körperfunktionen gestört und es können Krankheiten entstehen.
Weitere Infos liefern die Teile 1 – 4 der Detox-Artikelserie (siehe unten).
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Durch Gentests können „Schwachstellen“ in den Entgiftungsenzymen nachgewiesen werden.
Eine messtechnische Überwachung per Labor-Kontrolle ist am sichersten. Dies dient Patient und Therapeuten als Kontrolle über die Wirksamkeit der Maßnahmen. Ob die Entgiftung generell gestört ist und/oder ein Mangel an Enzymen oder Nährstoffen vorliegt, lässt sich ebenfalls labormedizinisch nachweisen. Dank der heutigen modernen Labormedizin stehen eine Vielzahl an Analysen zur Verfügung.
Alle Artikel aus der Detox-Artikelserie:
Teil 1: Richtig entgiften – wie geht das? Hilft Detox wirklich?
Teil 2: Schwermetalle im Körper – wo befinden sie sich? Um welche Gifte handelt es sich?
Teil 3: Ausleiten und entgiften – wie entgiftet der Körper? Was geschieht bei den Entgiftungsprozessen im Einzelnen?
Teil 4: Toxine im Körper – was hat Feinstaub damit zu tun?
Teil 5: Schnell entgiften – geht das so einfach?
Literatur:
CO.med 01/2015, S. 16 – 19
Jacob, Ludwig Manfred: Dr. Jacobs Weg des genussvollen Verzichts. Heidesheim am Rhein, 2. Aufl. 2013 ISBN 978-3-9816122-3-3
Mutter, Joachim: Gesund statt chronisch krank! Weil der Stadt, 2009. ISBN 978-3-89881-526-0
Landenberger, Martin: Bioimmuntherapie – Modell zur Krebsbehandlung. München 2009. ISBN 978-3-936457-41-4
http://www.ganzimmun.de/labor/ganzimmun-diagnostics-ag/?get_file=2334
http://www.life-enthusiast.com/liver-and-detoxification-a-2789.html
Lerneinheit „Stoffwechsel von Fremdstoffen“ auf Chemgapedia
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