12 Mai Wann Nahrungsergänzungsmittel Sinn machen
Bild: Theo Crazzolara / Flickr / CC BY-SA 2.0
„Deine Nahrung soll deine Medizin sein“, so sagte schon Hippokrates. Lobenswerterweise versuchen viele Menschen, die Selbstverantwortung für sich und ihren Körper wahrnehmen und sich gesund zu ernähren. Per Nahrung sollte der Körper im Idealfall mit Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Aminosäuren und Fettsäuren versorgt werden. Bei ungenügender oder unregelmäßiger Zufuhr von Mikronährstoffen kann es zu Leistungseinbußen, beeinträchtigtem Wohlbefinden und sogar zu Krankheiten kommen.
Was wir essen, trinken oder per Nahrungsergänzungsmittel zuführen kommt nicht automatisch zu den Zellen oder Organen.
Mögliche Hindernisse auf dem Weg in die einzelne Zelle können sein:
- Magen und Darm: Verdauungsprobleme, Entzündungen der Darmschleimhaut, durchlässiger Darm, Durchfälle, Verstopfung
- Im Blut: sind die Nährstoffe im Blut, werden sie mit speziellen „Transportern“ (Transportproteine wie z.B. Transferrin) an den Zielort gebracht. Es kann sein, dass
- zu wenige Transporter zur Verfügung stehen – oder
- die Transportproteine durch Schwermetalle bereits belegt sind, z.B. Blei oder Aluminium
- Enzyme: Enzyme werden dringend für Stoffwechselprozesse benötigt. Auch diese können durch Schwermetalle blockiert werden. Z.B. können Zinkenzyme durch Cadmium blockiert werden (z.B. bei Rauchern)
- Stoffwechselvorgänge: auch hier können Schwermetalle wie Aluminium, Blei, Arsen blockieren und zu Krankheiten führen.
- Feinelektronik: Die Nährstoffe gelangen durch die Zellwände hinein und wieder heraus. Entscheidend hierfür ist ein bestimmtes Membranpotenzial an der Zellmembran. Es gibt Hinweise, dass der Zellstoffwechsel durch elektromagnetische Felder gestört werden kann (z.B. Hochspannungsleitungen, Handy-Relaisstationen usw.)
- Cofaktoren: durch das Fehlen von Cofaktoren kann es zu Stoffwechselstörungen kommen. Ein Beispiel ist Kalzium-Stoffwechselstörungen durch fehlendes Vitamin D.
Mikronährstoffe in der Medizin
Bei vielen Volks- und Stoffwechselerkrankungen bestehen Mängel und Störungen im Mikronährstoffhaushalt. In der Medizin wird daher häufig mit Mikronährstoffen behandelt, um Krankheiten vorzubeugen oder zu behandeln.
Beispiele sind:
- Eisen bei Anämien
- Zink bei Infektanfälligkeit
- Magnesium bei Krämpfen, Migräne, Präeklampsie (Bluthochdruck in der Schwagerschaft)
- Vitamin D bei Osteoporose
- Etc.
Individueller Nährstoffbedarf
Es ist ganz wichtig zu beachten, jeder Mensch hat einen eigenen, persönlichen Nährstoffbedarf, welcher noch dazu durch verschiedene Faktoren variiert. Diese sind:
- individuelle, genetischen Voraussetzungen
- Geschlecht
- Alter
- Lebensstil (Aktivität und sportlichen Betätigung)
- Ernährung
- Berufliches Umfeld
- Psychosoziales Umfeld
- Genussgifte: Rauchen, Alkoholkonsum, Kaffee- oder Teekonsum
- Schwangerschaft und Stillen
- Wachstum
- Krankheit oder Operation
- Kontakt mit Umweltgiften
Ernährung oder sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
Nährstoffdefizite kommen häufig vor. Dann ist es selten möglich, das Defizit allein durch eine Ernährungsumstellung in einer nützlichen Zeitspanne zu beheben. Hier sind klar definierte und gut verwertbare Supplemente zielführender und eine ideale Ergänzung zur täglichen Nahrung. Das eine lässt sich nicht durch das andere ersetzen.
Mithilfe einer Laboranalytik ist es meist möglich, auf die individuelle Stoffwechsellage und die persönlichen Nährstoffbedürfnisse einzugehen. Möchten Sie wissen, ob Sie ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind? Vereinbaren Sie einen Termin für eine ausführliche Diagnostik.
„Nicht die Krankheit, sondern die Gesundheit müssen wir pflegen“ (Dr. Lothar Burgerstein, 1895 – 1987)
Quelle:
Zimmermann, Michael: Burgerstein Handbuch Nährstoffe, 13., aktualisierte und erweiterte Aufl. 2018. ISBN 978-3-432-10657-1
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