
12 Apr 6 Tipps, wie Sie ihre innere Uhr klug nutzen
Foto: dutruong.t733 / Flickr
Wir Menschen haben eine innere Uhr. Die Chronobiologie erforscht die biologischen Rhythmen von Pflanzen, Tieren und Menschen. Nicht nur Schlafen und Wachen, sondern auch viele andere körperliche und psychische Vorgänge unterliegen einem regelmäßigen Takt.
Wir haben 6 Tipps zusammengefasst, auf welche Art Sie Ihre innere Uhr für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden nutzen können. Die Daten basieren auf Durchschnittswerten, Ihre ganz individuellen Zeiträume müssen Sie selbst herausfinden.
1. Die innere Uhr und Ihre Haut
Die Hauterneuerung beginnt ab etwa 18 Uhr. Der Hauptteil der Hauterneuerung findet nachts während der Schlafphasen statt.
Daher empfehlen sich Anwendungen wie Gesichtsmasken, Peelings oder Anti-Aging Behandlungen in den Abendstunden.
2. Die innere Uhr und Schmerzen
Unsere Schmerzempfindlichkeit erreicht ihr Maximum ca. um 3 Uhr, sie ist zwischen 12 und 15 Uhr am niedrigsten.
Die beste Zeit für einen Zahnarzttermin ist folglich nachmittags zwischen 14 und 15 Uhr. Jetzt wirkt jede Narkose und jedes Schmerzmedikament 3 mal so lang und es wird auch eine kleinere Menge benötigt.
Nachts und vormittags werden generell höhere Dosierungen von Schmerzmittel benötigt als zu anderen Zeiten.
3. Verdauung, Stoffwechsel und die innere Uhr
Auch dieser Funktionsbereich ist von tagesrhythmischen Umstellungen Ihrer inneren Uhr in starker Weise betroffen. Schon die Tatsache, dass die Nahrungsaufnahme wegen des Nachtschlafs nicht über den ganzen 24 Stunden Tag verteilt stattfindet, verlangt Beachtung.
In einer Versuchsreihe wurden zwei Gruppen verglichen. Die Eine nahm die gleiche Nahrungsmenge ausschließlich morgens, die Andere nur abends zu sich. Das Körpergewicht entwickelte sich in unterschiedliche Richtungen.
– Zufuhr der Nahrungsmenge morgens: eher Gewichtsreduktion
– Zufuhr der Nahrungsmenge abends: eher Gewichtsansatz
Dies hängt mit dem Insulinspiegel zusammen. Ist dieser hoch, kann in der Nacht kaum Fett abgebaut werden.
4. Denken, psychische Leistungsbereitschaft und Sinnesleistungen
Das Minimum der psychischen Leistungsbereitschaft ist um 3 Uhr.
Von 10 bis 12 Uhr beginnt die erste Phase extrem hoher geistiger Fähigkeiten. Kurzzeitgedächtnis, Kreativität und Denkvermögen sind jetzt hellwach. Das zweite Hoch erreichen wir zwischen 16 und 20 Uhr.
5. Sport, körperliche Leistungsfähigkeit und Ihre innere Uhr
Der beste Zeitpunkt für Sport ist der Nachmittag.
Die Muskelkraft erreicht ihr Maximum um 15 Uhr, das Minimum um 3 Uhr.
Aufällig ist, dass es sich mit der Dauerleistungsfähigkeit des Körpers genau entgegengesetzt verhält: sie hat ihr Minimum nachmittags um 15 Uhr und erreicht ihr Maximum um 3 Uhr. Dazu mehr unter „6. Regeneration“.
Die beste Trainingswirkung ermittelten Forscher zwischen 11:30 – 14:30 und 16:00 – 19:30.
6. Regeneration mit der inneren Uhr
Sie erinnern sich: Die Dauerleistungsfähigkeit des Körpers erreicht ihr Maximum um 3 Uhr (Minimum 15 Uhr). Gleichzeitig sind wir jetzt am Minimum der psychischen Leistungsbereitschaft angekommen. So stellt der Körper, im Hinblick auf den folgenden Tag, sicher, dass diese Maximalenergie einzig und allein der nächtlichen Erholung und Regeneration zu Gute kommt.
Kommt es z.B. durch Nachtarbeit zu einer Störung dieser Vorgänge, muss dies immer zu Erholungsdefiziten führen, außer der Körper schafft es, sich umzusynchronisieren.
Literatur:
– Hildebrandt, Gunther: Chronobiologie und Chronomedizin: biologische Rhythmen – medizinische Konsequenzen. 2. Aufl., Weiz, 2013. ISBN 978-3-9503613-0
– Zulley, Jürgen: Unsere Innere Uhr: natürliche Rhythmen nutzen und der Non-Stop-Belastung entgehen. Frankfurt am Main, 2009. ISBN 978-3-940529-32-9
Fotos:
mislav-m, Seth Lemmons, Arya Ziai, CollegeDegrees360, teammarche, Iain Farrell / Flickr
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